Akupressurmatte – geht nicht nur auf die Nerven

Für die Behandlung von Muskulatur und Faszien habe ich die wohl allerbesten Therapiemethoden, die man finden kann. Diese biete ich genau deshalb auch als Selbsttherapien an. 

Wie kommt nun die Akupressurmatte ins Spiel? 

Was das Thema Nerven und Energiebahnen angeht, so nutze ich gerne diverse Akupunkturpunkte oder die Reflextherapie an den Füßen. Und da ist sie, die Akupressurmatte.

Ich gebe zu, dass mir die Akupressurmatte vor etwa 10 Jahren über den Weg lief, nämlich als ein Geschenk von einer Patientin.

Es war eine kleine Matte, gerade groß genug um sich mit den Füßen drauf zu stellen.

Doch die Zeit war wohl noch nicht reif für mich. So schlummerte sie bis vor einigen Monaten in meiner Praxis.

Der erste Versuch auf der Akupressurmatte

Eine Matte mit Hunderten kleiner Kunststoffspitzen sah nicht gerade einladend aus.

Ich zog die Schuhe aus und stellte vorsichtig und ganz langsam den Fuß auf die Matte. Vermutlich hatte ich noch keine fünf Prozent meines Körpergewichts auf den Fuß gebracht und schon fühlte es sich arg spitz an.

Also setzte ich mich auf einen Stuhl, vor mir die Matte und nun setzte ich nochmal ganz langsam den Fuß auf die Matte. Das ging schon besser.

Man durchläuft verschiedene Phasen, von "aua, tut weh" über eine spürbar gesteigerte Durchblutung und Kribbeln bis hin zu einer speziellen Art von Tiefenentspannung.

Was passiert im Körper?

Die Wirkung der Akupressurmatte basiert auf einem einfachen Prinzip: Die kleinen Spitzen üben Druck auf die Haut aus und stimulieren dadurch Nervenenden und Akupunkturpunkte.

Laut Studien und Erfahrungsberichten soll dies die Durchblutung fördern, Endorphine freisetzen und Verspannungen lösen.

Für mich fühlte es sich an, als würde mein Körper auf "Reset" gedrückt werden.

Nach jeder Session bemerkte ich, dass es anfangs weniger unangenehm oder gar schmerzhaft es wird und wieviel schneller die Entspannung einsetzt.

Insgesamt brauchte ich drei Versuche, bevor ich mich sofort mit beiden Füßen draufstellen konnte.

Körpergefühl, Balance und Fußreflexzonen: Ein neues Bewusstsein

Ich stellte mich barfuß auf die Spitzen, was anfangs ein ziemlicher Test für meine Durchhaltefähigkeit war. Doch schon bald spürte ich ein prickelndes Gefühl, das von den Fußsohlen bis in die Beine zog.

Dies schien nicht nur die Durchblutung anzuregen, sondern auch eine Verbindung zu meinem gesamten Körper herzustellen – fast so, als würden die Nervenbahnen "aufwachen".
Nach diesen Sessions fühlte ich mich stabiler und geerdeter, als hätte ich meine Balance auf eine subtile Weise verbessert.

Das gesteigerte Körperbewusstsein hielt oft den ganzen Tag an und gab mir ein Gefühl von Leichtigkeit und Präsenz, das ich so nicht erwartet hatte.

Die Wirkungsweise einer Fußreflexzonenmassage basiert auf der Vorstellung, dass die Fußsohlen eine Art "Karte" des Körpers darstellen, bei der verschiedene Zonen mit Organen und Körperregionen verbunden sind.
Das Prinzip ist übrigens das Gleiche wie bei der Ohrakupunktur, die beide nichts mit der klassischen Akupunktur zu tun haben. 

Durch den Druck der Mattenspitzen werden diese Reflexzonen stimuliert, was die Durchblutung und die Energieflüsse im Körper anregen soll.
Experten vermuten, dass dies über das Nervensystem funktioniert, indem Signale an das Gehirn gesendet werden, die wiederum die Selbstheilungskräfte aktivieren können.

In meiner Erfahrung fühlte sich das Stehen auf der Matte an, als würde eine sanfte Welle der Entspannung von den Füßen ausgehend durch den ganzen Körper ziehen, besonders in Bereichen wie den Beinen und dem unteren Rücken.

Es ist, als ob die Stimulation der Fußreflexzonen eine tiefere Balance und ein besseres Wohlbefinden fördere – ein Effekt, den ich so intensiv nicht erwartet hatte.

Meine Empfehlung

Es gibt Dinge, die muß man einfach probieren oder es einfach sein lassen.
Ich persönlich empfehle es meinen Patienten, wenn sie sehr viel Stress oder Probleme in verschiedensten Lebensbereichen haben, da in diesen Situationen der Energiefluss im Körper gestört ist.

Es ist kein Ersatz für eine Selbsttherapie, aber eine schöne Ergänzung...

Es gibt verschiedenste Krankheitsbilder, die tausende von Ursachen haben können (man sagt gerne systemisch oder idiopathisch dazu). Im Klartext, man weiss nicht woher sie kommen.

Beispielhaft seien hier Dinge wie Tinnitus, Fibromyalgie, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel usw genannt.