Vielleicht hast Du auch schon mal den Begriff "muskuläre Dysbalance" gehört und Dich gefragt, was genau damit gemeint ist und was sinnvollerweise gemacht werden sollte.

Manche Ärzte oder sonstige Therapeuten empfehlen dann eine Kräftigung der vermeintlich schwächeren Seite.

Doch ist überhaupt eine Seite geschwächt?

Die Realität sieht etwas anders aus.

Diese muskulären Dysbalancen haben teils die Problematik mangelnder Beweglichkeit und dadurch auch eine Schwäche in einem anderen Bereich.

Sehen wir uns im Folgenden mal das normale Zusammenspiel von Muskeln bei einer Bewegung an.

Zusammenspiel zwischen Beugen und Strecken

Einseitigkeit von Bewegungen

Denken wir mal kurz an eine Marionette. Dabei bewegt sich nichts, wenn nicht an einem Faden gezogen wird.

Genauso kann man sich den Mensch vorstellen, wobei die Fäden sinnbildlich für die Muskeln stehen.

Ohne Muskulatur können wir uns folglich nicht bewegen.

Ob wie im obigen Bild die Beinbeuger den Unterschenkel durch Anspannen zum Oberschenkel hinbewegen, sondern bewegen die Beinstrecker den Unterschenkel vom Oberschenkel weg.

Vergleich bei der Hand oder den Fingern. Die Drehachse bildet das Gelenk.

Wenn wir zum Beispiel sitzen, so ist der Unterschenkel die ganze Zeit in einer etwa 80-90° Beugung, d.h. auch der Beugemuskel ist die ganze Zeit angespannt und kurz.
Gleichzeitig ist der Streckmuskel in einem passiv gedehnten Zustand.

Denken wir an die Hand, so packen wir den ganzen Tag zu bzw. beugen die Finger zum Tippen usw..

Was passiert bei dieser Einseitigkeit mit der Muskulatur?

Ohne einen Ausgleich bleibt durch diese Einseitigkeit immer etwas Restspannung in der angespannten Muskulatur. Das Ergebnis kann jeder an der Körperhaltung sehen.

Muskuläre Verkürzungen
Ob wie hier an der gebeugten Haltung der Hand
oder an den vorgezogenen Schultern,
erkennt man gut die verkürzte Muskulatur.

Achte doch einfach mal darauf, wie Deine Handhaltung im Stehen oder beim Sitzen ist. Sind die Hände in Richtung einer Faust gebeugt?

Je mehr Spannung in der Muskulatur ist, um so fester und kürzer ist der Muskel. Die Beweglichbeit nimmt zunehmend ab.

In diesem Zustand spricht man dann von muskulären Dysbalancen.

Was sollte man nun tun gegen diese muskulären Dysbalancen?

Der Laie (das kann auch Arzt, Therapeut o. Fitness Trainer sein) würde sagen, kräftige die Gegenspieler der verkürzten Muskulatur.

Wenn also Brustmuskulatur verkürzt ist, dann wandern sukzessive die Schultern nach vorne und es bildet sich ein leichter oberer Rundrücken.
Der besagte Laie empfiehlt nun eine Kräftigung der Rückenmuskulatur.

Das funktioniert nicht!

Einen verkürzten Muskel kannst Du dir vorstellen wie ein Seil, in dem ein dicker Knoten ist.
Wenn Du dieses Seil an den Enden packst und auseinerziehst, wird sich an der Länge nichts ändern.
Den Knoten bekommst Du damit nicht gelöst.

Genauso nutzt es nichts, wenn Du den Gegenspieler - der quasi das Seil auseinanderziehen soll, kräftigst.

Das einzige was dabei entsteht ist ein erhöhter Druck auf das betroffene Gelenk.

Logisch, oder!?

Es führt kein Weg daran vorbei, therapeutisch diesen bildlich beschriebenen Knoten zu lösen.

Es gibt dafür eine Möglichkeit, die ein gut gehütetes Geheimnis ist. Was ich damit sagen will, es gibt keine gängige
Therapieform die man irgendwo lernen kann.

Du hast jedoch die Möglichkeit diese Therapie selbst zu lernen, denn ich bin der Meinung jeder sollte diese für jeden Menschen notwendige Therapie kennen.

In meinen Selbsttherapie Videokursen erkläre und zeige sie Dir.

Hast Du die natürliche Beweglichkeit durch die Therapie wieder hergestellt, solltest Du regelmässig einen Ausgleich machen. Einfach gesprochen, immer mal zwischendurch eine Gegenbewegung.
Drehst Du dich dauernd links herum, dann ab und an auch mal rechts herum drehen. Beugung vs. Streckung usw..

Auch geeignete Übungen zeige ich Dir natürlich in den Selbsttherapien und zwar einfache, ohne Zeitbedarf und überall. Ich nenne das deshalb Fit ohne Training.

Übrigens ist eine Kräftigung natürlich gut, wenn die Muskulatur voll funktionsfähig ist, aber bei einem stotternden Motor würde auch kein KfZ-Fachmann 50 PS mehr durch Chiptuning vornehmen.


Ein Beispiel, was aus muskulären Dysbalancen entstehen kann kannst Du hier lesen, oder Dir gleich das folgende Video anschauen:

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