Oft fragen mich Patienten, welche Sportart ich ihnen empfehlen würde.
Meine Antwort ist immer gleich, denn ich spreche nicht über Sport sondern über Bewegung, sprich Ausgleich.
Viele Menschen machen keinen Unterschied zwischen Sport und Ausgleich. Aus ihrer Sicht bildet der Sport einen Ausgleich für... was auch immer.
Ist das ein Problem?
Ja, in den allermeisten Fällen ist das ein Problem und deshalb wollen wir uns hier mal kurz über dieses Thema austauschen.
Was verstehen wir unter Sport?
Wenn wir über Sport sprechen, dann meinen in der Regel das Ausüben einer Sportart wie Fußball, Leichtathletik, Schwimmen oder Fitness Training.
Wir gehen zum Sport oder Training ins Gym oder die Sporthalle, den Sportplatz oder auf den Golfplatz.
Je nach sportlicher Betätigung ziehen wir uns typische Sportkleidung an und packen das Sportgerät oder die Sport-Utensilien ein.
Oftmals haben wir feste Trainingszeiten oder planen unsere Workouts nach verschiedensten Trainingssystemen.
Vor- und Nachteile von Sport
Der größte Vorteil von Sport ist die Bewegung. Jede aktive Bewegung ist besser als das Rumsitzen auf dem Sofa.
Je nach Sportart kann die Bewegung jedoch auch sehr einseitig sein.
Einseitige Bewegungsmuster beim Sport
stellen eine zusätzliche Belastung zu
den typischen Bewegungsmustern des Alltags dar.
Gerade im Breitensport fehlt meistens das vernünftige Aufwärmen, also die Durchblutung der im folgenden belasteten Muskeln und der Vorbereitung des Herz- / Kreislaufsystems. Auch die Lockerung des Bewegungsapparates insgesamt meist Fehlanzeige.
In Fitness Studios setzen sich vor dem Workout auf den Radergometer oder gehen auf das Laufband, um dann die Brustmuskulatur o.ä. zu trainieren. Das ist natürlich nicht Sinn des Aufwärmprogramms.
Im Anschluß an das Training sollte dann eigentlich ein Cooldown stattfinden. Ein leichtes Durchdehnen der trainierten Muskulatur um aufgebaute Spannung loszuwerden. In der Regel ebenso Fehlanzeige.
Was die Häufigkeit der sportlichen Betätigung angeht, so ist diese sehr individuell, oftmals verbunden mit der Intention des Sportlers. Je ambitionierter er ist, um so häufiger wird er trainieren.
Selbst im Amateurbereich wird je nach Sportart zwischen 4-6 mal die Woche trainiert.
Wenn meine Intention eine gesteigerte Beweglichkeit ist, dann wird ein einmaliges Yoga Programm die Woche einen sehr geringen Effekt erzielen.
Was verstehen wir unter Ausgleich
Jeder Mensch hat seine typischen täglichen Bewegungsmuster. Der Büromensch wird viel Sitzen, während der Friseur den ganzen Tag steht. Je nach beruflicher Tätigkeit stehen unterschiedliche Belastungen im Vordergrund, für die es einen Ausgleich braucht.
Neben den körperlichen Belastungen spielen natürlich auch psychologische Belastungen eine Rolle. Diese wollen wir hier der Einfachheit halber ausklammern.
Als Ausgleich wollen wir verstehen, dass wir im Tagesverlauf immer wieder kurze Bewegungen machen, die das Gegenteil der durchgeführten Haltung / Bewegung bilden.
Beispiel: Wenn wir dauernd knien (Fliesenleger), dann müssen wir öfters mal die Beine bewusst strecken. Haben wir die Arme dauernd vor dem Körper (Friseur), dann müssen wir sie auch mal hinter den Körper führen.
Willst Du mehr dazu erfahren, dann mache doch einfach mal den kostenlosen Kurs Fit ohne Training.
Vor- und Nachteile eines täglichen Ausgleich
Es gibt keine Nachteile aber dafür die vielfältigsten Vorteile.
Der allergrößte Vorteil ist, dass wir durch den täglichen Ausgleich die aufgetretenen Spannungen beseitigen und dadurch eine Verkürzung der Muskulatur verhindern.
Die Folgen solcher Verkürzungen sind Bewegungseinschränkungen, Blockierungen und Arthrose.
Vielleicht fragst Du dich jetzt, wieso damit Arthrose verhindert werden. Kurz gesagt, Arthrose entsteht dort, wo keine oder zu selten Bewegung stattfindet.
Mehr dazu im wichtigen Artikel über die Arthrose Lüge.
Weitere Vorteile sind ein Verbesserung der Beweglichkeit, Vermeidung von Überlastungserscheinungen wie Karpaltunnelsyndrom oder Tennisellenbogen, Verbesserung der Durchblutung und der Atmung durch bessere Körperhaltung. Durch letzteres wird auch die Konzentration erheblich verbessert.
Mental wirst Du dich erheblich besser fühlen und jeden Tag viele Erfolgserlebnisse habe, nämlich bewusst etwas für Deinen Körper gemacht zu haben.
Wenn wir uns Gedanken über unsere Belastungsmuster machen
und für einen täglichen Ausgleich sorgen,
werden wir auch wesentlich besseres Körpergefühl entwickeln.
Das Prinzip des Ausgleichs verstehen
Das Prinzip des Ausgleichs besteht im Grunde genommen einfach nur im Gegenteil.
Drehst Du dich eine Weile links herum, dann wird es Dir bald schwindlig. Als Ausgleich musst Du das Gegenteil machen, d.h. Du drehst Dich ein paar mal rechts herum.
Fertig.
- Packst Du die ganze Zeit zu bzw. beugst die Finger, dann musst Du sie regelmässig zum Ausgleich ausstrecken.
- Hast Du die Arme vor dem Körper, bewege sie regelmässig mal nach hinten.
- Hast Du die Beine in der Hüfte gebeugt (Sitzen, Vorbeuge), musst Du regelmässig dort strecken bzw. im Stehen den Oberkörper nach hinten strecken.
- Hast Du die Knie gebeugt beim Knien oder in der Hocke, musst Du regelmässig die Beine ausstrecken.
- Arbeitest Du mit den Händen über dem Kopf, musst Du regelmässig mit den Armen die Schultern nach unten ziehen und auch den Kopf mit der Hand nach unten ziehen.
- Genauso für Drehungen des Oberkörpers in eine Richtung usw.
Hast Du bereits Probleme mit dem Bewegungsapparat?
Solltest Du schon Probleme haben, z.B. stark verspannte Schultern mit häufigeren Kopfschmerzen, Blockierungen, Beckenschiefstand, Rückenschmerzen usw. dann werden diese Art der Ausgleichsbewegungen / - übungen nicht langen.
In diesem Fall muss man die über längere Zeit aufgebauten Verkürzung therapeutisch beseitigen.
Hierzu lege ich Dir die Selbsttherapie-Kurse hier auf der Webseite ans Herz. Besser und schneller kannst Du dich nicht wieder fit machen. Hier erlernst Du eine echte und ursachengerechte Therapie, die selbst die wenigsten Therapeuten kennen.
Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem neuen, schmerzfreien Körpergefühl.