Wenn ich über mentale Taktiken im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat spreche, dann verbinde ich das Wissen der Neurowissenschaften mit denen der Orthopädie.

Einfacher gesagt, ich verbinde Körper und Geist mit ihren Zusammenhängen und Abhängigkeiten.

Es ist heute im Leistungssport üblich, einen Mental-Trainer zu konsultieren, doch das soll jetzt nicht unser Thema sein.

Vielmehr wollen wir uns anschauen, wie ein Patient nach einer längeren Verletzungspause wieder in die natürlichen Bewegungsabläufe kommt.

Typischerweise hat der Patient während einer Verletzung nicht die Möglichkeit sich normal zu bewegen.
Schmerzen und / oder Bewegungseinschränkungen verhindern das.

So kommt es nicht selten vor, dass ein Patient nach Genesung weiterhin in einer schiefen Körperhaltung unterwegs ist.

Was hindert uns daran, sich wieder normal zu bewegen?

Vereinfacht gesagt, wir denken zu viel über die Bewegung nach.

Je länger sich ein Patient wegen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen nicht mehr normal bewegen konnte, um so mehr scheut er in der Regel die natürliche Bewegung zu machen.

Er hat Angst vor dem bekannten Schmerz.

Mit dieser Angst im Nacken, verspannt er unnötig und die natürliche Bewegung wird nicht klappen.
Er wird sein Gewicht anders verlagern, oder die ganze Schulter mit anheben wenn er nur den Arm heben will usw..

Wer kennt die Biomechanik einer Bewegung?

Ich behaupte einfach mal, dass die wenigsten Menschen sich jemals Gedanken über die Biomechanik einer Bewegung gemacht haben.

Selbst Orthopäden haben hier meist Defizite, denn ansonsten würden sie Zusammenhänge von Schmerzursachen viel häufiger erkennen und korrekt diagnostizieren.

Also, was passiert z. B. beim Gehen. Was bewegt sich und wann?

Beispielsweise bewegt sich beim Gehen, wenn wir ein Bein vor das andere setzen wollen, in einer natürlichen Bewegung zuerst die Hüfte. Nicht etwa der Fuß oder das Knie, wie man vermuten könnte.

Aber keine Angst, ich möchte hier keine Fachvortrag über Biomechanik abhalten, vielmehr möchte ich zeigen, dass wir uns das Leben lang bewegt haben, ohne ein Wissen über die Abläufe und der benutzten Körperteile.

Es hat funktioniert.

Und nun stellt sich die Frage, wie wir wieder da hin kommen.
Nämlich, ohne Nachdenken über den Bewegungsablauf wieder normale Bewegungen auszuführen.

Der Trick mit dem Unterbewusstsein

Wenn wir uns damit beschäftigt haben wie unser Gehirn funktioniert, dann wissen wir über das Zusammenspiel von Bewusstsein und Unterbewusstsein.

Wir wissen beispielsweise, dass wir in einer Stresssituation mit Autopilot fahren, wobei das Unterbewusstsein mit seinen unglaublichem Leistungsvermögen diese Aufgabe übernimmt.

Darüberhinaus wissen wir, dass wir beim Nachdenken in einem Inneren Dialog sind, der Autopilot übernimmt quasi das Steuer.
In dem Moment des Nachdenkens realisieren wir die äußeren Sinneswahrnehmungen kaum noch.

Wir kennen das vom Autofahren, wenn wir einen Radiosender suchen und dabei nicht bewusst realisieren, wie wir kilometerweit gefahren sind.

Innerer Dialog
Während Du nachdenkst,
bist Du in einem Inneren Dialog.
Dein Unterbewusstsein übernimmt
Dein aktuelles Handeln.

Wir nutzen den Autopilot als mentalen Trick

Ein bekannter Golflehrer aus den USA (David Leadbetter) sagte einmal "Richte Dich vor dem Schlag aus wie ein Professor, dann schlage wie ein Hippie".

Was er uns damit implizit sagen wollte ist, dass wir uns präzise auf den Schlag vorbereiten sollen aber der eigentlicher Schlag (besser gesagt ist es ja ein Schwung) muss locker, flüssig ohne Nachdenken passieren.

Damit hat er nichts anderes zum Ausdruck gebracht als unseren mentalen Trick.

Wir denken also bei den "problematischen" Bewegungen
über Gott und die Welt nach,
aber nicht über die Bewegung.

Haben wir zum Beispiel ein Problem mit dem Laufen, dann denken wir dabei über irgendwas nach und die Bewegungen kommen aus dem Unterbewusstsein.

Ob das klappt, fragst Du Dich jetzt?

Ja, das hat Dein Leben lang funktioniert und das funktioniert auch bei meinen Patienten.

Falls Du damit Probleme hast, weil Du nicht aufhören kannst über die Bewegung nachzudenken, dann habe ich noch einen Tipp.

Tipp

  • Radfahren, gerade bei Problemen mit Beinen, Hüfte... hier musst du quasi die Bewegungen machen und gleichzeitig Balance halten und auf Umgebung achten.
  • Luftballon, nimm einen aufgeblasenen Luftballon und halte ihn mit einer Hand in der Luft, d.h. Du schlägst den Ballon immer mit einer Hand nach oben. Egal mit welche Hand Du schlägst aber nicht fangen. Dadurch "jagst" Du dem Ballon hinterher und hast keine Zeit zum Nachdenken.

Wenn Du mehr über die Funktionsweise von Gehirn und Geist und den unglaublichen Möglichkeiten damit erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir den folgenden Kurs. Das Feedback ist geradezu unglaublich.

Meine Empfehlung:

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